Krähen


Die Nacht zieht auf, der Todesvogel kräht,
Der Mensch im Kerzlicht sich in Sicherheit wähnt.
Die Krallen scharf gewetzt,
So jagt er bis zuletzt.

Ein Satz im Spiel: Die Hoffnung steigt und sinkt,
Die dritte der Moiren ihr Scherenlied singt.
Die Klinge scharf gewetzt,
So singt sie bis zuletzt.

Der Spieler der Bühne ein Liebeslied gibt,
Obgleich man zwischen Kulissen die Leere noch sieht.
Sein Herz ist unverletzt,
So tanzt er bis zuletzt.

Ein krummer Mann – schon lang ist er verstummt,
Zwischen Wiesen und Tälern noch Bühngerät brummt.
Sein Herz ist nun verletzt,
Verstummt ist der zuletzt.

Der Vogel, die Schere, das Bühnenspiel,
Die Geschichte eines Mannes, der aufstieg und fiel.
Zwischen die Welten gesetzt,
Verweilt er bis zuletzt.

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