Droben in dem Götterheine,
Liegen Wesen voller Macht,
Überdrüssig Langeweile,
Spielen sie mit Menschen Schach.
Doch an manchem Schicksalstage,
Höh're Mächte greifen ein,
Statt dem grellen Donnerschlage,
Der Höchste wird nun Bauer sein.
Drei Geister wie Spinnen die Zukunft weben,
Drei Geister den Göttern ihre Mächte geben,
Drei Geister, die über allen schweben.
Die erste der Moiren singt ein Lied voller Gunst,
Rühmlich dem Narren wie auch dem Könner der Kunst,
Sie spinnt den Faden, der das Leben befielt,
Übergibt ihn der Schwester, die ihn in die Geschichte einspielt.
Die zweite der Moiren singt ein Lied voller Angst,
Nach ihrem Takt das Zeitrad tanzt,
Sie misst den Faden, auf dem das Leben spielt,
Übergibt ihn der Schwester, die ihm die Farbe stiehlt.
Die dritte der Moiren singt ein Lied von dem Tod,
Im Klang ihrer Schere das Ende droht,
Sie kappt den Faden, der Leben genannt,
Übergibt ihn der Leere, die die Seele bannt.
Drei Geister wie Spinnen die Zukunft weben,
Drei Geister den Göttern ihre Mächte geben,
Drei Geister, die über allen schweben.
Drei Geister, die wir Schicksal nennen,
Drei Geister, die wir anerkennen,
Drei Geister, die uns bald zertrennen.
So leben die Menschen, als Faden und Schnur,
Haben vor Augen die Endlichkeit nur,
Blicken nach vorne und ja nie zurück,
Tanzen nur der Parzen Stück.
Und ich? Ja ich tanz fröhlich bei,
Dankbar wend ich mich der Ersten zu,
Flehend wend ich mich zur Zweiten,
Kniend steigt mein Blick zur Dritten auf,
Doch der Mensch ist niemals frei.
Und es lässt mir keine Ruh,
Der Mensch denkt bloß bescheiden:
„Lass dem Schicksal seinen Lauf“
So leben die Menschen, als Faden und Schnur,
Haben vor Augen die Endlichkeit nur,
Blicken nach vorne und ja nie zurück,
Tanzen nur der Parzen Stück.