Linksherum


Jeden Tag auf's Neue,
Nimmt das Leben seinen Lauf,
Jede Stund' aufs Neue,
Nimmt das Leben seinen Lauf.

Der Strom der Zeit,
Wer kann schon sagen, ihn zu kenn',
Bei jedem Schritt, bei jedem Wort,
Wer kann schon sagen, was noch kommt.

Ich könnte gehen, oder nicht,
Ich könne reden, oder nicht,
Ich könnte hier sein, oder nicht,
Ich könnte links geh'n, oder nicht,
Ich könnte leben, oder nicht.

Ich wache auf und warte nur,
Auf mein Schicksal droben,
Mit jedem Schritt, da schreibe ich,
Meine eign'e Zukunft neu -
Doch die Kontrolle hab ich nicht,
Und hatte sie auch nie,
Denn was ich auch verändere,
Wissen tu ich's nicht.

Ich könnte gehen, oder bleiben,
Könnte reden, oder geh'n,
Könnte hier sein, hier verweilen,
Könnt' nach linksrum, rechtsrum seh'n,
Könnte leben, oder nicht.

Keiner sagt mir,
„Bleibe doch!“
Keiner sagt mir,
„Geh' nicht fort!“
Keiner sagt mir,
„Bleibe hier!“,
Keiner sagt mir,
„Bleib bei mir!“

So könnt' ich gehen, oder bleiben,
Könnte reden oder geh'n,
Könnte hier sein, hier verweilen,
Könn't nach linksrum, rechtsrum seh'n,
Könnte leben, oder nicht.

So liegt es doch an mir, an mir alleine,
Meinen eig'nen Weg zu gehn',
Ich weiß zwar nicht, was mich erwartet,
wenn ich gehe, rede, linksrum seh',
Doch weiß ich auch nicht, was ich finde,
Wenn ich bleibe, schweige, rechtsrum seh'.

Denn keiner sagt mir,
„Bleibe doch!“
Und keiner sagt mir,
„Geh' nicht fort!“
Nicht einer sagt mir,
„Bleibe hier!“,
Keiner sagt mir,
„Bleib bei mir!“

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