„Verloren“ oder „Das Lied von der Nacht“


Ich schlafe ein und träum' davon,
Was die Welt so bietet.
Ich schließe meine Augen zu,
Und öffne ein Paar neue.

Was ich in der Gedanken Reich,
Schon alles hab geseh'n,
Was ich in der Visionen Reich,
Schon alles konnte spühr'n.

Ich sah die Hoffnung,
Wie sie keimt.
Ich sah die Freude,
Wie sie tobt.
Ich sah die Zukunft,
Voll gedeih'n.
Ich sah den Tod,
Der Zeit verzeih'n.
Ich sah die Trauer,
Wie sie lebt.
Ich sah die Angst,
Die größer strebt.

Ich sah die Unbehaglichkeit,
Weiter wachsen, weiter blühen,
Weiter hetzten, weiter wüten,
Weiter täuschen, weiter lügen,
Weiter jeden Mensch betrügen.

Ich sah der Trauer blutend Schwert,
Wie es durch die Hoffnung bohrt.
Ich sah der Angst ihr Flüstern an,
Das ein jede Freude nahm.

Ich sah die Unbehaglichkeit,
Weiter wachsen, weiter blühen,
Weiter hetzten, weiter wüten,
Weiter täuschen, weiter lügen,
Weiter jeden Mensch betrügen.

Und mitten drin, da stehen wir,
Wir alle, alle Menschen.
Wir betrachten nur das wüste Spiel,
Und irren uns in solchem.
„Es macht mir nichts.!“
„Es tut mir nichts!“
„Auf mich hat's keinen Einfluss!“

Wer sowas sagt und sowas glaubt,
Der hat schon längst verloren.

© Copyright 2025 Simon Wolf. Alle Rechte vorbehalten.

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